
Manifest
LEBENSWERTER LEBENSRAUM
Status: In Arbeit
Blitzlichter aus der Praxis
Geistesblitze, Erfahrungen, Utopien
Best Practice Beispiele
Ergebnis von Gesprächen
Junge Impulse für eine erfolgreiche Zukunft
Zu Beginn
Zielgruppe
Die Verantwortung für unseren Lebensraum sehen wir vorrangig bei der Wirtschaft, die durch die Politik entsprechend zu steuern ist. Die Wissenschaft ist aufgefordert, Entscheidungsgrundlagen für die erforderlichen Steuerungsmassnahmen zu liefern.
So ergibt sich immer wieder der Weg, den wir vorschlagen und gehen: Impulse im Zusammenwirken mit Wissenschaft und Wirtschaft an die Politik zur Umsetzung.
Warum sehen wir die Verantwortung für unseren Lebensraum vorrangig bei der Wirtschaft? Weil die Wirtschaft in ihrer gegenwärtigen Form stärkste Kraft und Motivatorin für die Menschen ist, Ressourcen zu verschwenden und unseren Planeten dauerhaft zu schädigen. Daher heißt unser Thema „nachhaltige Wirtschaft“ und in diesem Manifest werdet ihr viele Impulse finden, die mit dem Lebensraum ursächlich zu tun haben.
Die Wirtschaft in ihrer gegenwärtigen Form ist die stärkste Kraft und Motivatorin für die Menschen, Ressourcen zu verschwenden und unseren Planeten dauerhaft zu schädigen.
Der zukunftsfähig Umgang mit unserem Lebensraum bedingt eine “nachhaltige Wirtschaft”.
Unsere Impulse und Manifeste
sind das inhaltliche Ziel unserer Initiative. Sie entstehen aus Gesprächen und sind keine wissenschaftlichen Abhandlungen. Sie illustrieren, was nach breiter und vielfältiger Einschätzung geschehen sollte, um die Zukunft der jungen Menschen erfolgreich zu machen. Manifeste widmen sich einem unserer sechs großen Themen, in diesem Fall unserem Lebensraum. Sie geben den Impulsen einen Rahmen, aber kein vollständiges Bild, sie strukturieren und dokumentieren. Impulse und Manifeste kommen oft aus Gesprächen mit unseren Partnern im GenerationenDialog. Dafür an dieser Stelle VIELEN DANK! Unsere Impulse sind Blitzlichter aus Gesprächen, aus Gedanken, aus persönlichen Erfahrungen – oft aus den Gesprächen mit unseren Partnern im GenerationenDialog. Sie entstehen als Texte in unseren Themenkreisen oder als Kurzvideos in unseren Reel-Challenges. Aus vagen Ideen werden in vier Phasen konkrete Handlungsempfehlungen, wenn sie die kritische Diskussion im Kreise unserer Partner überstehen. Impulse und Manifeste werden nicht anonym diskutiert und herausgegeben. Das ist uns wichtig. Dahinter stehen Menschen, die sich namentlich dazu bekennen, auch wenn sie nicht mit allen Inhalten konform gehen. Diesen demokratischen Aspekt der Diskussion sehen wir als wichtig an. Impulse und Manifeste sind ein Beginn, ein Anstoß für politischen Diskurs, gemeinsam mit sehr vielen Anderen, die sich auch zivilgesellschaftlich und ehrenamtlich engagieren, um die notwendige Evolution zu befeuern, bevor andere Feuer unsere Gesellschaft ergreifen.Unser Manifest Lebensraum
Viele Mitwirkende an diesem Manifest kommen aus Architektur und Ingenieurwesen, Energie, Mobilität, Immobilien, Raumordnung, …. Es war ihnen ein Anliegen, das Manifest interdisziplinär zu strukturieren und vor allem die erst seit wenigen Jahrhunderten gelebte Trennung zwischen Architektur und Bauwesen zu überwinden. In der Antike, für Leonardo da Vinci, Michelangelo und die großen Dombaumeister der Gotik, war das kein Thema. Das ist unser erster großer Impuls an Wissenschaft und Praxis. Architektur, Bau, Lebensraum – zusammen denken, was zusammen gehört Mit der Fachausbildung, beginnend an Hochschulen und Universitäten und in der Praxis die eingerissenen Trennlinien überwinden und immer mehr klar machen, dass es um unseren Lebensraum geht, wenn wir planen, bauen und betreiben, Gebäude, Infrastruktur, Regionen, Ballungsräume, was immer, … Bilder in den Köpfen hängen an Begriffen. Hier müssen wir ansetzen, um zu verändern. Überwinden wir die Trennung von Ausbildung und Berufsausübung und damit die von Jugend an geprägte Spaltung in den Köpfen. Stärken wir das Bewusstsein für die Lebensraum-Verantwortung. Betrachtet man es in den Kategorien des heute üblichen getrennten Denkens, kann man das Manifest den Bereichen Architektur und Ingenieurwesen zuordnen; in Bauwerke, Raumordnung, Mobilität, Energie, Ver- und Entsorgung von Wasser, Abwasser, Abfall gliedern. Aber genau das wollten wir nicht. Wir haben vier große Themen des Umbruchs, zu denen wir Vorschläge zum Lebensraum erarbeiten- Urbanisierung
- Nachhaltigkeit
- Neue Technologien
- Gesellschaftlicher Wandel
Unser Lebensraum im größeren Sinne
Unser Lebensraum ist der Planet Erde. Das wird uns gerade erst so richtig bewusst. Weiter sind wir noch nicht wirklich gekommen und wollen viele von uns gar nicht. Auch die Grenzen unseres Lebensraumes werden uns gerade bewusst. Erstmals spüren viele von uns „planetare“ Verantwortung, wenn es um Umwelt, Klima, Ressourcen, Nachhaltigkeit geht. Viele wollen es noch nicht spüren, viele haben noch andere, hautnähere Sorgen. In unserer Verantwortung für den Planeten Erde sollten wir unterscheiden, ob die Not sie uns nicht spüren lässt, oder die Bequemlichkeit. Das sind zwei gegensätzliche Grenzen der Verantwortlichkeit. Global endet die Verantwortlichkeit oft an Landesgrenzen, an ideologischen Grenzen. Das ist unverantwortlich, aber derzeit wohl unabänderlich. Im Manifest beleuchten hin und wieder planetare Zusammenhänge, Chancen und Herausforderungen. Jede Herausforderung besitzt unterschiedliche Maßstäbe, lokal und global..Unser Lebensraum im engeren Sinne
Nach dieser Einleitung kommen wir konkret zu unserem Lebensraum, in dem und von dem wir leben. „Down to Earth“ diskutieren wir Generationen- und Disziplinübergreifend, was uns beschäftigt in Stadt und Land, in Architektur und Bauwesen, Raumordnung, Mobilität, Energie, Ressourcen-Ökonomie, Versorgung und Entsorgung. Unser Lebensraum ist also der Raum, IN dem wir leben, den wir in unserem persönlichen Leben nutzen, für die meisten von uns eine Region (urban oder rural) und kurzzeitig die Welt, wenn man weltweite Berufstätigkeit der Urlaube mit einbezieht. Lebensraum kann auch den Raum bezeichnen, AUS dem wir unsere Lebensbedürfnisse stillen, also zB der wöchentliche Einkauf von Obst. Auch hier landen wir rasch bei der globalen Bedeutung.Einleitung
Utopie
Unser Lebensraum bestimmt massgeblich unsere Lebensqualität, wie wir wohnen, arbeiten, sozial leben, uns bewegen, wie reich oder arm an Energie und Komfort wir leben können. Wir verstehen unter „Lebensraum“ die Themen Architektur, Raumordnung, Bauwesen, Energie und Mobilität. Sie hängen alle eng zusammen und werden daher richtigerweise in einem Manifest ohne Trennlinien abgehandelt.
Unsere Manifeste greifen Themen auf, die uns für die Zukunft wesentlich scheinen. Sie erheben keinen wissenschaftlichen Anspruch. Sie entspringen dem Hausverstand, dem Alltag, wenn man die Entwicklungen aufmerksam verfolgt.
Aus der „Lebensraum-Verantwortung“ wie wir sie postulieren, entsteht der Bedarf, zu Beginn ein Ziel zu definieren. Wohin soll unsere Verantwortung führen. Dieses Ziel formulieren wir als Utopie für den Lebensraum von Morgen. Den Zeithorizont mögen Sie selber reflektieren, ebenso wie den Weg dorthin und die Sinnhaftigkeit der Utopie als Ganze. Es geht um Dialog. Der funktioniert am besten, wenn etwas im Raum steht, für oder gegen das man argumentieren kann. Darauf freuen wir uns.
Wir gehen vom Lebensraum Europa aus. Hier leben die meisten Mitwirkenden im GenerationenDialog. Europa, ein hoch entwickelter, dicht besiedelter, kleiner Kontinent, arm an Rohstoffen, reich an Geschichte. Andere Regionen unserer Erde mögen andere Utopien haben. Die grossen Themen wie Urbanisierung, Nachhaltigkeit, Technologie und Gesellschaft sind wohl weltweit relevant.
Lebensqualität bedeutet für uns nicht die Fortschreibung der Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Ganz im Gegenteil. Siehe dazu unsere Ausführungen zur eigenständigen Utopie „Lebensqualität“ im Anhang des Manifestes. Mit neuer Lebensqualität meinen wir einen radikalen Bruch mit dem Wirtschaftssystem der letzten 200 Jahre, ohne noch zu wissen, wie ein neues genau aussehen und funktionieren soll. Siehe dazu unser Manifest „nachhaltige Wirtschaft“. Wir anerkennen, dass dieses Wirtschaftssystem uns enormen Wohlstand gebracht hat, und wir anerkennen, dass Neues nur aus der Wirtschaft heraus und mit der Wirtschaft gemeinsam entstehen wird.
In diesem Sinne sind Wirtschaft und Lebensrum untrennbar verbunden. Welches neue Wirtschaftssystem wird einen Lebensraum ermöglichen, der den Menschen und dem Planeten gut tut? Wie wird der neue Wohlstand aussehen, der Verschwendung und Überfluss durch neue Qualität ersetzt? Wie wird der Lebensraum aussehen, den wir dann brauchen (und wollen) und wie kommen wir dorthin?
Da es um permanente Wechselwirkungen geht, sind die gesellschaftlichen Randbedingungen und Anreize an dieses Ziel anzupassen und laufend zu justieren, da jede Aktion in einer agilen Marktwirtschaft sofort Reaktionen hervorruft. Derzeit erkennen wir noch keinen durchgängigen Willen zu solchen Änderungen, die wir für notwendig erachten, nur einzelne Ansätze in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.
Wir denken an einen Lebensraum mit urbanen Räumen, in denen wir am selben Ort wohnen, arbeiten, einkaufen, leben. Die Viertelstunden-Stadt ist die Stadt der Zukunft. Morgen- und Abendstau belastet, Psyche, Zeit und Umwelt. Autos und LKWs werden auch morgen noch ihre Rollen haben, aber stark subsidiär im wesentlich kleineren Ausmass, wo andere Formen der Mobilität nicht ausreichen. Wir werden erkennen, wie positiv Mobilität und Gesundheit einander beeinflussen können.
Unsere sterbenden Zentren in den Städten, in kleinen Gemeinden sind neu zu beleben. Wir werden die Mobilität der Menschen, ihre grösseren Aktionsradien, den online-Einkauf nicht zurückdrehen. Wir müssen uns der menschlichen Bedeutung der Nähe wieder bewusst werden. Viele mentale Leiden entstehen wegen fehlender menschlicher Nähe. Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen. Unser bisheriger Lebensrum entspricht dem oft nicht, mit allen negativen sozialen Folgen. Der Lebensraum der Zukunft muss vor allem Gemeinschaft und soziales Leben bieten.
Die Gestaltung und Belebung, die Funktion unserer Grätzel- und Gemeindezentren wird entscheidend sein für die Lebensqualität in Zukunft. Der EDU-Campus, eine weitere Utopie zum Manifest Bildung weist einen möglichen Weg in diese Richtung. Die Bildung im Mittelpunkt, gemeinsam mit allen anderen Lebensfunktionen.
Raumordnung und Strukturpolitik sind von zentraler Bedeutung. Wir werde uns dem Dilemma stellen müssen, der Wirtschaft Rahmen zu setzen, ohne sie abzuwürgen. Wenn ein Einkaufszentrum ausserhalb der Stadt bequemer und billiger, also attraktiver ist, als das historische Zentrum haben wir was falsch gemacht, also zu korrigieren.
Wenn Abriss und Neubau billiger sind als Erhaltung und Sanierung, wenn der Lebenszyklus nichts zählt, weil er in die Rechenmodelle und Vergabeverfahren nicht eingeht, dann haben wir was falsch gemacht …
Wenn Fernreisen billiger sind als Urlaub m Bauernhof …
Die immer weiter gehende Ortsunabhängigkeit durch Digitalisierung wird unseren Lebensraum beeinflussen, ebenso wie unsere Arbeitswelt. Sie kann eine grosse Chance für periphere Räume bieten, mit hoher Lebens- und Umwelt-Qualität. Die Voraussetzung ist die Erschliessung der letzten Meile durch öffentlichen oder bedarfsgesteuerten semi-öffentlichen Verkehr. Die Wirtschaft kann allen umsetzen, wenn wir für vollständige Kostentransparenz und Kostentragung sorgen. Auch Randbedingungen kosten Geld. Auch heute bestellen Regionen Verkehrsdienste zum Wohle der dort lebenden Menschen.
Eines der grössten Probleme unseres Lebensraumes kommt aus der Ver- und Entsorgung. Wir bewegen enorme, oft unnötige Mengen an Gütern, Abfällen durch Stadt und Land, über Wasser und Luft. Wir stellen uns eine utopische Region vor, in der Autarkie und Eigenversorgung, regionale Eigenverantwortung einen sehr hohen Stellenwert haben. Heute wird das oft weggewischt mit dem Argument, dass es sich nicht rechnet, die Wirtschaft umbringt, das Wachstum verhindert, zu teuer ist.
Der Güterverkehr ist so zu reduzieren und organisieren, dass er Menschen und Umwelt nicht so belastet wie heute. Eine Cradle-to-Cradle funktionierende Wirtschaft wird sich im Lebensraum niederschlagen. Neue Infrastruktur, neue Funktionen, neue Berufe, neue Unternehmen und Gemeinschaften werden entstehen.
Hier muss das neue Wirtschaftsdenken ansetzen. Ein neues, gemeinschaftliches Wirtschaften wird zu positiven gesellschaftlichen Folgen führen, verglichen mit oft asozialen, globalen Wettbewerbs- Liefer- und Logistikketten. Sicherlich müssen wir dem Menschen gegenüber klarstellen, dass Lebensqualität und Lebensrum teure Werte sind. Sie werden es verstehen, wenn nicht jene immer machtvoll dagegen argumentieren und regieren, die vom Gegenteil profitieren.
Energie ist ein grosses Thema im Lebensraum, ihre Erzeugung und Verteilung, ihr Verbrauch. Auch hier stellen Eigenverantwortung und Dezentralisierung gangbare Wege dar. Es gibt Beispiele dafür. An der völligen Abkehr von fossiler Energie führt kein Weg vorbei. Es kann sein, dass es gelingt, ganz neue Formen der Energiegewinnung zu erschliessen. Aber selbst dann sind Eigenverantwortung und Dezentralisierung gute und notwendige Ergänzungen. Das utopische Energiesystem ist jedenfalls erneuerbar und rückstandsfrei für die Umwelt.
Unser Lebensraum hat sich über die Zeit dramatisch immer wieder dramatisch geändert. Warum sollte das jetzt nicht gerade wieder geschehen?