3. IMPULS.FORUM

27. März 2025
Salzburg, FH Puch Urstein
Am Donnerstag 27. März 2025 fand in der FH Puch Urstein in Salzburg ein Impuls.Forum statt. Mit der Unterstützung des breiten Studienangebots dieser Bildungseinrichtung gelang es, das Thema Kreislaufwirtschaft interdisziplinär zu beleuchten. Das Forum fand unter der Schirmherrschaft des OIAV Salzburg statt und wurde von der GeoConsult unterstützt. Das Forum hat gezeigt, wie wichtig der Dialog zwischen den Generationen jenseits aller Grenzen ist.
Die Themen des Abends
1. "Analog, Staubig und Laut?" oder doch "digital und Kreislauffähig"?
Wie können wir die Baubranche smarter und ressourcenschonender gestalten?
2. "Die KI löst alle Probleme?“
Künstliche Intelligenz: Zukunftshoffnung oder überschätzter Hype?
3. "Von BIM zum Digital Twin“
Was digitale Technologien wirklich leisten und wo noch Klarheit fehlt.
4. "Extremwetter – extreme Maßnahmen?“
Nature-Based Solutions: Mit der Natur bauen statt gegen sie.
5. "Von Spielzeugbaggern zum staubigen Image“
Wie wird die Baubranche für digitale Talente wieder attraktiv?
6. Was der zufall so bringt
Anschließend stecken junge und erfahrene Menschen beim gemütlichen Austausch die Köpfe zusammen und diskutieren gemeinsam neue Impulse.
IMPULSE DES ABENDS

1. Kreislaufwirtschaft: Abrissverbot – Sanieren statt neu bauen?

In der ersten Diskussionsrunde wurde viel über die Fragestellung debattiert, was Bauherr*innen dazu veranlassen sollte, zu sanieren, statt neu zu bauen, da dies ja mit mehr Einschränkungen einhergehe. Grundsätzlich wären die Teilnehmer*innen auch bereit, auf bestimmte Freiheiten zu verzichten, wenn es sich beispielsweise auch finanziell bemerkbar macht. Rein aus Idealismus würde eine Sanierung nicht zwingend bevorzugt werden, da ein Hausbau oder eine Sanierung einen sehr großen Lebensschritt darstellen, den man in der Regel nur einmal vollzieht. Weiters wurde von den Diskutierenden, die mehrheitlich nicht aus dem Baugewerbe kommen, viele Rückfragen zu den Potentialen von Sanierungen gestellt, wobei sich eine große Unsicherheit und Unwissen zur Gebäudesanierung zeigte. Die Teilnehmenden äußerten die Meinung, dass eine bessere Information über die Möglichkeiten von Sanierungen die Angst vor Sanierungen nehmen könnte und auch sie sich nun (theoretisch) eher vorstellen könnten, ein Gebäude zu sanieren. Eine weitere behandelte Fragestellung betraf die Herausforderung, wie Kriterien für einen Bestandserhalt, bzw. Ein Abrissverbot, formuliert werden könnten.  

Es wurde in der zweiten Gruppe die Vermutung geäußert, dass Neubau generell günstiger sei als eine Sanierung; dem wurde vonseiten der Leads entgegnet, dass allgemeine Aussagen zu Kosten generell schwer sind, sich eine Sanierung in den meisten Fällen aber als kostengünstiger herausstellt, insbesondere wenn man nicht nur die Investitionskosten betrachtet, sondern allgemeine (v.a. ökologische) Folgekosten. Diese Annahme verstärkt den Eindruck, dass Sanierungen in der Allgemeinheit in vielen Aspekten negativ konnotiert sind.

Ein erheblicher Anteil der teilnehmenden jungen Menschen fand den Neubau nicht grundsätzlich “ästhetischer”, sondern sogar übliche Altbauten gefälliger und weniger “beliebig”. Weiters wurde von einem Schüler, der in einem Neubau wohnt, von einer massiven sommerlichen Überhitzung berichtet, was zeigt, dass die Behaglichkeit in einem Neubau nicht zwingend höher ist als in einem älteren Gebäude.

Als wahrgenommener Nachteil von Altbauten wurde insbesondere eine unzeitgemäße Ausstattung, z.B. mit Steckdosen oder einer mechanischen Lüftungsanlage, genannt, welche im Zuge einer Sanierung aufwendig adaptiert werden müssen, während diese Ansprüche im Neubau einfach berücksichtigt werden können.

Ein Abrissmoratorium wurde von den eher älteren Teilnehmenden als idealistisch, aber unrealistisch eingeschätzt, von einem der jüngeren Teilnehmer wurde eine große Zustimmung geäußert.

Markus Leeb, FH Salzburg, Department Design and Green Engineering
Simon Kindelbacher, FH Salzburg, Sustainable Materials and Technologies

2. Künstliche Intelligenz: Die KI löst alle Probleme

  • KI bietet die Möglichkeit, repetitive Aufgaben sinnvoll zu automatisieren, doch die menschliche Kontrolle, Intuition und Kreativität bleiben unverzichtbar. Ein besonderer Fokus auf Förderung dieser Fähigkeiten steht im Fokus.
  • Generative KI ermöglicht eine innovative und schnelle Informationsbeschaffung, verlangt aber immer eine kritische Prüfung der generierten Inhalte. Wichtig ist zu verstehen, dass generative KI keine festen Algorithmen verwendet. Wir sind deterministische Ergebnisse von Programmen gewohnt, doch schenken trotz der stochastischen Natur der generativen KI oft ein ähnliches Vertrauen.
  • Auch wenn das Thema als bedrückend und beängstigend wahrgenommen werden kann, sollten wir der neuen Technologie positiv und mit einer produktiven Haltung begegnen. Mehr Verständnis durch Aufklärung und klar definierte Einsatzgebiete wird den Umgang erleichtern und Ängste abbauen.

Elias Bader, FH Salzburg, Information Technologies and Digitalisation, Centre for Dependable Systems Engineering

3. Digitalisierung: Von BIM zum Digital Twin

  • Wissen um Energiesparpotential von Gebäuden ist wichtig als Anreiz für Eigentümer von Wohnungen und Häusern
  • Zusätzliche monetäre Subventionen können diesen Anreiz zielgerichtet verstärken
  • Wenn Daten von Gebäuden in der Breite verfügbar sind, können Subventionen zielgerichtet eingesetzt werden, wo das Potential am höchsten ist.

Michael Gardermayr, FH Salzburg, Department Information Technologies and Digitalisation

4. Nature-Based Solutions (NBS): Die natürliche Antwort auf globale Herausforderungen

Der Blick auf Nature-Based Solutions von der “jungen” Generation:

Es war besonders spannend herauszufinden, wo die jungen Leute in der Diskussionsrunde herkamen und inwiefern sie bereits Nature-Based-Solutions in irgendeiner Form kennengelernt hatten. Bis auf das Thema Bodenversiegelung gab es noch keine inhaltlichen Berührungen mit NBS. Vor allem die Wirkung von Bauwerksbegrünung auf die Gebäude, sowie allgemein NBS auch für den Stadtraum, sind wesentliche Klimawandelanpassung Methoden, mit welchen wir die Schäden durch Extremwetterereignisse, wie Hitzeperioden, Starkregen, Hagel, etc., reduzieren können. Aufgrund dessen wird empfohlen, NBS in unterschiedlichen Arten (Fassadenbegrünung, Dachbegrünung, versickerungsfähige Flächen, Regengärten, Schutzwälder) bereits in der Fachausbildung und/oder auch generell in der Klima- und Umweltbildung zu verankern. Dadurch kann Bewusstsein geweckt, Zusammenhänge und Wechselwirkungen verstanden werden und wir können auch die “Jungen” für den Klimaschutz begeistern.

NBS ist bei der jungen Generation ein weitgehend unbekanntes Thema, dem oft mit Bedenken bezüglich der Ästhetik, dem Ensembleschutz und der Individualität von Gebäuden begegnet wird. Daher werden NBS im Sinne der Gebäudebegrünung ohne Kenntnis der Möglichkeiten / Einsatzbereiche / Gestaltungsoptionen, in erster Linie kritisch gesehen und nicht integrativ mitgedacht. Auch Errichtungskosten und vermeintlich erhöhte Pflege / Wartungskosten sind Themen, die verunsichern. Hier benötigt es Wissensvermittlung und Diskussionsbedarf, um einen gesamtheitlichen Blick auf die Möglichkeiten der Gebäudebegrünung zu entwickeln und eine nachhaltige (Kosten-/Nutzen-) Bewertung zu ermöglichen.

Fragestellungen, die zum Denken anregen oder auch Sorgen vermitteln, waren unter anderem folgende:

  • Wie arbeitet die Stadt/Siedlungsentwicklung? Mensch bzw. Siedlung gegen die Natur oder doch MIT der Natur?
  • Bietet NBS / Bauwerksbegrünung Schutz oder könnte es doch auch eine Schwäche sein (bei nicht fachlich korrekter Ausführung)?
  • Können NBS auf allen Skalen und in jedem Kontext eingesetzt werden oder gibt es Einschränkungen?
  • Welche Wirkung haben NBS? Wie ist sie messbar? Welche Wirkungsnachweise gibt es bereits?
  • Wie wirken NBS auch auf die Gesundheit (physisch, psychisch)?

Abschließend war in dieser jungen Runde auch stark das Thema des rechtlichen Rahmens präsent. Wie kann der Wandel mit dem Erhalt kombiniert werden, sodass wir uns an den fortschreitenden Klimawandel anpassen können und trotzdem unsere Baukultur erhalten? Genau dafür braucht es Regelungen und Vorschriften, die uns zu diesem Umdenken “zwingen” und somit auch eine nachhaltigere, resiliente und zukunftsorientierte Bauentwicklung vorantreibt!

Der Blick auf Nature-Based Solutions von der “älteren” Generation:

Besonders spannend war in der zweiten Diskussionsrunde der wechselnde Blickwinkel von Teilnehmern mit langjähriger Berufs- und Branchenerfahrung. Das Verständnis vom Begriff NBS wurde spontan mit der Baustoffsubstitution (z.B. Baustoff Ersatz mit organischen Materialien) assoziiert.

Aus Sicht der Verkehrsplanung wurde überspitzt formuliert: “Die grünste Lösung ist die nicht gebaute Lösung.”. Denn vor allem in diesem Bereich, wird immer noch ohne “grüne” Regularien für das durchschnittliche Fahrzeug geplant, sodass weitere Flächen dem wachsenden Bedarf des Autoverkehrs untergeordnet werden.  Diese anhaltende Entwicklung steht diametral der Förderung von Rad- und Fußgängerinfrastrukturen entgegen.

Auch in dieser Runde ging klar hervor, dass ein Umdenken baurechtlich / in Ausschreibungen / in Normen verankert werden muss, um die Umsetzung von NBS in der Städteplanung zu ermöglichen.

Die “ältere” Generation ist sich einig, dass es Mut und Vorbilder (Länder, Städte, Menschen) braucht, um einen Wandel der auch NBS integriert einzuleiten. Gegenwärtig braucht es viel planerisches Feingefühl und Flexibilität, um nicht immer größeren PKW “hinterher-zu-planen”, sondern den öffentlichen Raum mit den Möglichkeiten und Vorteilen der Nature-Based-Solutions zu gestalten! 

Elisabeth Leitner, GRÜNSTATTGRAU, FH Salzburg, Green Building – Design and Engineering
Clemens Hiller, Geoconsult ZT GmbH

5. Karrierechancen: Von Spielzeugbaggern zum staubigen Image

Bildung und Bildungssystem

Bildung neu denken: Bildung soll ermutigen, nicht entmutigen. Fragen zu stellen muss erlaubt und gewollt sein – nicht nur Antworten zählen. Es braucht Raum für „Gesellschaftsbildung“ – eine Gesellschaftsstunde, in der wir lernen, wie wir als Teil dieser Welt Verantwortung übernehmen können.

Nachhaltigkeit lehren und leben: Nachhaltigkeit darf kein Randthema mehr sein. CO-Bewertung gehört heute in den Unterricht – mit echten, quantitativen Bewertungsmethoden. Helft uns, die richtigen Fragen zu stellen und gemeinsam Antworten zu finden, die unsere Zukunft sichern. Lehrende: bildet euch fort und berücksichtigt neue Notwendigkeiten. Denkt jung! Politik, passt die Lehrpläne an!

Stresskompetenz als Bildungsziel: Wir erleben schon früh den Druck von Schule, Alltag und Zukunft. Helft uns, mit Stress umzugehen – nicht nur individuell, sondern als Teil der gesellschaftlichen Bildung. Resilienz ist Zukunftsfähigkeit.

Gesellschaft & Politik

Bauen mit Blick nach vorn: Heute verbauen und produzieren gleichzeitig CO2. Das gilt auch für unsere „zukünftigen nachhaltigen“ Bauwerke: Mit dem Erstellen von einem Eisenbahntunnel wird CO2 verbaut und produziert. Dabei gilt aber, dass der Tunnel lange wirkt und bleibt. Wir müssen jetzt Entscheidungen treffen, die sofort und langfristig CO2 einsparen. In der Baubranche leben wir also von gesellschaftlichen Werten und nicht vom Marketing!

Wissen ist zum Teilen da: Wissen zu teilen ist modern! Politik und Gesellschaft, schafft Raum, in denen Austausch, Transparenz und gemeinsames Lernen gefördert wird.

Politik für reale Werte: Politische Entscheidungen müssen sich an echten, langfristigen Werten orientieren – nicht nur an kurzfristigen Trends oder Zahlen. Verantwortung heißt, heute die Grundlage für morgen zu legen. Jetzt trefft ihr älteren Entscheidungen für uns, bald aber wir für euch!

Johanna Golser, brg.salzburg.at
Maximilian Bilmaier, Geoconsult ZT GmbH

Danksagung

Vielen Dank an alle, die geholfen haben, dieses Event zu organisieren und erfolgreich umzusetzen – von jung bis alt!
Die Impulse sollen hier jedoch nicht liegen bleiben. Sie werden weiter diskutiert und geschärft. Finden Unterstützung oder Gegenwind. Damit die Forderungen nicht vom Wind verblasen werden, nehmen wir sie auf unsere IMPULS.PLATTFORM auf, wo wir sie in unseren laufenden Prozess einbinden. Die Forderungen und Argumentationen werden dann immer wieder in den Ring geworfen.

IMpressionen des Abends
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